Jeder braucht Freud*innen. Auch ein Theater. Vor allem ein Theater. Denn hier treffen sich Menschen, beglücken und beschenken einander. Im Publikum und vor und hinter den Kulissen. Drum: Werdet Teil von etwa Gutem und unterstütz uns.
Folge 4 mit Mike Müller
Rebekka Lindauer ist der Shootingstar der Schweizer Satire-Szene, kann Musik und Griechisch, hat mit Hëroine einen fulminanten ersten Soloabend hingelegt und kann legendär bösartig lustig über Funktionswäsche abzehren. Sie erklärt, was Taschenlampen mit Satire zu tun haben, wie die dunkle Seite ihres Mondes aussieht und fasst Humor in eine Weltformel.
Schreiben ist super. Backen ist superer. Drum zum 1. Dezember einfach das Rezept unserer Lieblingsguezli und viel Freude!
Eure Millers, dem guten Leben nicht abgeneigt
6 Eier
600 Gramm Zucker
600 Gramm Mandeln, geschält und gemahlen
400 Gramm Schoggipulver (nicht zu süss)
5-6 Esslöffel Maizena
Alles ohne viel Federlesens zu einem Teig vermengen und in Folie wickeln. Ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Keine Sorge: Wenn das Leben mal wieder zu wenige Stunden hat für alles, was man sich irrigerweise abverlangt, wartet der Teig auch geduldig einige Tage auf Musse. Ihr habt es verdient. Er auch. Nun den Tisch entspannt mit viel Kakao bestreuen und den Teig in Rollen formen (etwa von der Dicke einer Bratwurst, Kalb oder vegan ist egal). Nun alles mit einem scharfen Messer in zwei Finger dicke Scheiben schneiden. Daraus nun genüsslich zwischen den Handflächen schöne Kugeln rollen. Tipp: Hände vorher ebenfalls gut mit Kakao einpudern. Die Kugeln nun in ein Schälchen mit Kakaopulver plumpsen lassen und alles kreiseln lassen, bis sie mit einer zarten Samt-Schicht überzogen sind. Nun die Kugeln mit gutem Abstand auf ein Blech mit Backpapier legen und über Nacht kühl stellen (ja, das ist unabdinglich). Das Wichtigste: Akzeptiert, dass eure Hände nun mit einer teerartigen Schicht überzogen sind, die erst zum Frühlingsanfang aus der letzten Pore raus ist. (Da nützt auch alle Unschuld nichts und es ist den Tribut wert.) Die Kugeln werden beim Morgenkafi unter strikter Beobachtung drei bis fünf Minuten im auf 250 Grad vorgeheizten (muss sein) Ofen backen. Sobald Sprünge auftreten, sofort aus dem Ofen nehmen und gut abkühlen lassen. Gegen Winterblues empfehlen wir euch mindestens eine Kugel täglich, in schweren Fällen bis zu drei. Am besten vor den Mahlzeiten oder vor dem Theaterbesuch im Millers einnehmen.
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«Guet isch e Cremeschnitte». Woher dieser Ausspruch als Antwort auf die Frage: «Isch guet?» oder auf allergattung Begeisterungsäusserungen ursprünglich kommt, weiss ich nicht. Die Schnoddrigkeit, die ihm innewohnt, belustigt oder befremdet mich je nach Situation. Denn besonders gut finde ich dieses Gebäck mit dem glitschigen dicken Zuckerdeckel, dem meist aufgeweichten Blätterteig-Boden und dem Gelatine-Vanille-Gewabbel dazwischen nicht. Aber zumindest ist es vielschichtig.
Tatsächlich lässt sich natürlich über die Güte von Cremeschnitten und Aussprüchen streiten, wie über alles, was «gut» oder «fein» ist, kurz: Geschmackssache. Bei genauerer Betrachtung gibt es allerdings schon die eine oder andere Objektivität, die sich bei der Beurteilung von Dingen und Nicht-Dingen aufdrängt, je nach Verwendungszweck: Ein Stuhl, der unsachgemäss zusammengezimmert ist und einen seekrank oder hexenschüssig macht beim Draufsitzen, ist nicht gut. Zumindest nicht als Stuhl. Vielleicht taugt er als sinnlich erlebbare Allegorie zur weltlichen Schieflage. Aber wenn ich sitzen will, will ich nur sitzen und nicht zum Philosophieren oder zur Einnahme von Itinerol genötigt werden.
Vermutlich ist sogar eine Cremeschnitte für etwas gut. Zum Beispiel als Wespenfalle oder zur Beduftung eines käseverseuchten Kühlschranks.
Ehrlich gesagt, macht es einfach grossen Spass, auf der Grenze zwischen dem grossmehrheitlich als gut oder schlecht Geltenden zu balancieren. Ausprobieren lohnt sich!
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Wir verkaufen Gött*innenschaften für 47 unserer geliebtesten Wesen im Theater. Weihnachtsaktion 2022
Andrea Fischer Schulthess, die künstlerische Leitung des Millers Theater in Zürich, trifft ab sofort regelmässig Künstler*innen zum Gespräch über das Leben auf und neben den Brettern, die die Welt bedeuten.
Das ist eine ganz schöne Summe, die wir dank euch zusammentragen konnten!
Brettgeflüster ist der neue Podcast direkt aus dem Millers in eure Ohren.